Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger
Stv. Ärztlicher Leiter der Schwarzl Klinik
Bauchdeckenstraffung
Durch eine Überdehnung der Weichteile des Bauches oder durch Einlagerung von Fettgewebe kann ein mehr oder weniger großer Haut - und Gewebsüberschuss im Unterbauch - und / oder Oberbauchbereich entstehen. Bei einem Überhang von Haut kommt es oft zu Wundreiben der aufeinander liegenden Hautfalten mit Entzündung derselben (Intertrigo). Weiters kann nach Überdehnungen z.B. durch Schwangerschaft eine Schwachstelle der muskulären Bauchdecke vorhanden sein. Diesen Zustand nennt man Rektusdiastase, an Schwachstellen der Bauchdecke kann sich im Laufe der Zeit ein Bauchwandbruch (Hernie) entwickeln. Oben genannte Gründe stellen eine medizinische Indikation zur Korrekturoperation dar.
Ziel des Eingriffes ist es, die überschüssige Haut und das Fettgewebe zu entfernen. Bei Vorliegen einer Rektusdiastase muss die muskuläre Bauchdecke gerafft werden.
Im Rahmen des operativen Eingriffes wird der Hautüberschuß entfernt. Anschließend werden die Weichteile des Bauches bis zum Rippenbogen hin mobilisiert und später nach unten gespannt. Der Nabel wird ausgeschnitten, bleibt in seiner bestehenden Position, wird aber in den nach unten gespannten Hautmantel neu eingenäht. Bei Auseinanderklaffen der Bauchmuskulatur wird auch hier eine Raffung durchgeführt . Meist wird in das Wundgebiet eine Saugdrainage eingelegt, welche für einige Tage verbleibt. Der Eingriff wird gewöhnlich in Allgemeinnarkose durchgeführt. Je nach Ausmaß des Hautüberschusses resultiert eine Narbe, welche oberhalb der Schambehaarung und von dort nach außen verläuft.
Für einige Tage muss ein Verband getragen werden, welcher durch die Bauchbinde fixiert wird. Das intraoperativ eingelegte Wunddrain wird gewöhnlich zwischen dem zweiten und fünften Tag entfernt. Die Nähte verbleiben meist zwei Wochen. Duschen und Baden ist erst nach Entfernung der Nähte erlaubt. Sportliche Betätigung ist frühestens drei Wochen nach der Operation (z.B. Radfahren) möglich. Sofern die Bauchmuskulatur gerafft wurde, sind Sportarten, welche die Bauchmuskulatur betreffen, für drei Monate zu vermeiden, das Heben schwerer Lasten ist ebenfalls für drei Monate untersagt.. Erst nach dieser Zeit kann mit einem kontrollierten Bauchmuskeltraining begonnen werden.